Montag, 15. September 2008

Einbruch. Zweibruch. Rotes Kreuz.


Diesmal erzählen wir über einen missglückten Flugversuch für den Red Bull Flugtag in der Scheune und unsere ambitionierte Strahlenkontamatin.

Von hoch oben kam es her, und ich muss euch sagen: Es viel gar schwer. Die Rede ist von unserem Flugobjekt. Das eine Feine. Das, mit der doppelflügeligen Schultafel, eh schon wissen. Nun ja, diese Woche gab es den ersten Flugversuch. Noch in der Garage, gesichert an einem Seil. Und das Ergebnis war – ähm – laut.

Zugegeben, Silvia, unsere ionisierende Strahlenkontamatin, hat ja schon immer gesagt, dass das so nicht ganz klappen wird. Vor allem die hintere Querdiagonale der oberen Gelenksstütze war ihr von Anfang an ein Dorn im Auge. Angeblich zumindest. Denn wir, der Rest, haben ihr damals nicht so genau zugehört. Wobei wir zu unserer Verteidigung sagen müssen: Unsere mit Kernöl betriebene Stichsäge ist auch wirklich total laut. Vor allem, seitdem wir den Sebring-Auspuff drangebaut haben.

Na egal. Jedenfalls hat unser erster Flugtest mit zwei kolossalen Brüchen und dem obligatorischen Roten Kreuz geendet. Aber jetzt nicht falsch verstehen: Gebrochen sind nur die Umlenkrollen in der linken Flügelspitze. Und das Kreuz gabs anschließend am Lottoschein, damit wir unsere Baukosten irgendwie in den Griff bekommen. Zwar haben uns diverse Baumärkte echt toll unterstützt, aber ein paar hunderttausend Euro müssen wir halt doch aus eigener Tasche bezahlen.

Zurück zum Flugversuch. Wie wir mittlerweile wissen, ist es so abgelaufen: Seil am Mast befestigt – Flügel langsam ausgerollt – Knochenmaxi in Position gebracht – Flügelschlagfrequenz auf 40 % erhöht – abgehoben – sofort links mit der Querdiagonale in der saublöden Holzleiter eingehackt – total schnelle Drehung um die mittlere Achse – rein ins Fenster – mitten durch den Vogelkäfig – mit Vollgas nach unten – Rums und aus. Ach ja, das „Autsch“ hab ich noch vergessen.

Wir natürlich echt am Boden zerstört. Also vor allem der Pilot. Leider nicht nur sprichwörtlich. Und das Schlimmste daran: Wir hatten keine Ahnung, was eigentlich passiert war. Ging ja alles viel zu schnell und von der hinteren Querdiagonale der oberen Gelenksstütze hatten wir echt keine Ahnung. Ganz ehrlich: Wer hört in so einem Moment schon auf seine ionisierende Strahlenkontamatin?

Die, also die Kontamatin, hat dann aber die Initiative ergriffen. Während wir uns in der Kommandozentrale gegenseitig mit Leukoplast die Mäuler verklebt haben, ist sie heimlich in den Hangar eingebrochen und hat die hintere Querdiagonale abgeschnitten. Echt wahr! Mit der Motorsäge. Voll brutal. Nur gut, dass unsere Wärmebild-Nachtlicht-Regenbogen-Überwachungskamera alles aufgenommen hat.

Wobei, mit der Querdiagonale hatte sie absolut Recht. Die war für nix, brachte nix, war nur im Weg und eigentlich voll umsonst. Gut, dass sie jetzt weg ist. Nächstes Mal hören wir gleich auf unsere Kontamatin. Wenn nur die Stichsäge nicht so laut wär...

Bis zum nächsten Mal, euer Team Flying Classroom

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